„Vielfalt schätzen. Teilhabe stärken. Zukunft gestalten“ – dieses Motto steht über den Leitlinien zur Integrationspolitik der Stadt Nürnberg, die der Stadtrat im Juli 2018 beschlossen hat. Sie schreiben die Leitlinien von 2004 fort und enthalten Entscheidungshilfen für das Handeln der Stadtverwaltung und ihre interkulturelle Öffnung. Integration ist dort als eine zentrale Aufgabe der Kommunalpolitik beschrieben. Auf der Grundlage gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung individueller Potenziale wollen wir in einem wechselseitigen, andauernden Prozess eine solidarische Stadtgesellschaft und damit die Entwicklung Nürnbergs gestalten.
Den Vergleich zu anderen, bundesdeutschen wie europäischen Städten braucht Nürnberg nicht zu scheuen: Vor allem in den Bereichen Schule und Bildung, Soziales, Kultur und Gesundheit stehen wir recht gut da. Nürnberg kann mit der seit Jahrzehnten geleisteten Integrationsarbeit, etwa in den Kulturläden und Nachbarschaftshäusern, auch auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Fast jede und jeder Zweite in Nürnberg hat eine eigene oder familiäre Zuwanderungsgeschichte, bei Kindern fast zwei von dreien. Nürnberg ist „bunt“ geworden und die Stadtverwaltung will dieser Vielfalt mit ihren Angeboten und Informationen gerecht werden. In unseren Kindertagesstätten werden Mädchen und Jungen mit familiärem Migrationshintergrund betreut, das Amt für Kultur und Freizeit bietet eine Fülle von interkulturellen Kulturangeboten, die sich aus unterschiedlichen Einflüssen speisen. Das Wirtschaftsreferat berät herkunftslandbezogene Unternehmervereine und das Standesamt führt Paare unterschiedlicher Staatsangehörigkeit in den Hafen der Ehe. Den unterschiedlichen Bestattungskulturen versucht die Friedhofsverwaltung gerecht zu werden – um nur einige Felder zu benennen.
Ein gutes Beispiel gelingender Integration durch ein aktives Miteinander gibt die Arbeit unserer Kulturläden. Ihre Programme sind ein Spiegelbild der Bevölkerungsvielfalt. Unser Inter-Kultur-Büro unterstützt Migrantenvereine und andere Akteure der interkulturellen Szene bei Veranstaltungen und bei der Entwicklung von Projekten. In der Programmzeitung „Kultur ohne Grenzen“ für das multikulturelle Nürnberg, die das Büro herausgibt, finden sich in der Herbstausgabe Lesungen von Autoren aus Uruguay und Georgien, Auftritte von Musikern aus dem Irak, aus Mexiko, Rumänien und Chile ebenso wie Begegnungen von Christen und Muslimen, die Interkulturellen Wochen des Integrationsrats und ein afrikanischer Buchsalon.
Diese Angebote sind fester Bestandteil des Nürnberger Kulturlebens geworden und werden von Nürnbergerinnen und Nürnbergern mit und ohne Migrationshintergrund geschätzt. Wer sich mit Inhalten und Ideen einbringen kann, fühlt sich zugehörig – und wer sich zugehörig fühlt, ist Teil der solidarischen Stadtgesellschaft. Wir als Stadtverwaltung können viel zur Normalität gesellschaftlicher Vielfalt beitragen, wenn sich die Vielfalt der Stadtbevölkerung auch in unserer Mitarbeiterschaft widerspiegelt. Hier haben wir noch viel Nachholbedarf, da junge Menschen mit Wurzeln in anderen Kulturen die öffentliche Verwaltung oftmals noch nicht auf dem Schirm haben. Wir wollen uns intensiv darum bemühen, den Anteil von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund durch gezielte Maßnahmen weiter zu erhöhen. Von der Attraktivität des Arbeitgebers Stadt Nürnberg können Sie sich selbst überzeugen, wenn Sie auf unsere Website www.karriere.nuernberg.de gehen. Schauen Sie doch mal rein – und dann auch gern bei uns vorbei!
Ihr
Ulrich Maly
-Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg