Donnerstag, April 18, 2024
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Wien: Gassen aus Zucker

Der Komponist Gustav Mahler sagte einmal „Wenn die Welt einmal untergehen sollte, ziehe ich nach Wien, denn dort passiert alles 50 Jahre später.“
Diese Aussage stimmt bis heute, in den Gassen Wiens kommt man sich hin und wieder vor wie zurück versetzt in eine andere Zeit und das obwohl kaum eine andere Stadt so modern und trendy ist. Regelmäßig wird die österreichische Hauptstadt mit Auszeichnungen überhäuft, unter anderem mit der als „Lebenswerteste Stadt der Welt“.

Die Metropole an der Donau ist unterteilt in verschiedene Bezirke, wobei der erste Bezirk die Innenstadt bildet. Hier geht es mit der Fülle an Sehenswürdigkeiten bereits los: der Stephansdom, die berühmte Einkaufsstraße Graben, Hofburg, Heldenplatz und so weiter. Das besondere an Wien ist die Fülle der alterswürdigen Gebäude, egal wo hin man schaut eins schöner als das andere. Allerdings zieht das auch ebenso viele Touristen an, die sich die Stadt im Schnelldurchlauf anschauen ohne die besonderen Ecken zu entdecken. Deshalb hier nun die besten Tipps und Tricks um Wien auch neben den Touristenorten kennenzulernen: Der Wiener Charme vermittelt sich einem am besten durch Spaziergänge. Mein persönlicher Spaziergang beginnt am Naschmarkt. Besonders unter der Woche genießen hier die Wienerinnen und Wiener die Basar ähnliche Atmosphäre und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein, wie Kartoffeln, Tomaten oder Falafel und Hummus. Der Naschmarkt ist unterteilt in zwei Abschnitte, wobei der hintere, stadtauswärts gelegene, der schönere ist. Hier kann man mit einem Frühstück im Deli oder Neni perfekt in den Tag starten. Wenn das Treiben am Naschmarkt dann weiter geht und es langsam voller wird, ist der vierte Bezirk perfekt um ein bisschen das neue Wien kennenzulernen. In den letzten Jahren hat sich der vierte Bezirk immer mehr gemacht und ständig kommen neue hippe Läden hinzu. Am besten fängt man in der Schleifmühlgasse an und lässt sich einfach ein bisschen durch die Gassen treiben. Wenn dann der kleine Hunger gegen Mittag langsam kommt, überquert man den Naschmarkt wieder und geht im sechsten Bezirk ins Ramien essen. Das asiatische Restaurant auf der Gumpendorferstrasse ist mittags noch nicht so voll wie abends und die großen asiatischen Suppen mit den selbstgemachten Nudeln sind einmalig. Nicht weit davon liegt die Mariahilferstrasse, das Shoppingparadies für alle die gern bei den großen Modeketten einkaufen. Hier liegen H&M, Zara, Forever 21, Bershka und alle anderen Läden direkt bei einander. Am besten startet man nach dem Mittagessen los und spaziert ein wenig bis man die Neubaugasse erreicht, an der sich die großen Modeketten verabschieden und wieder kleine verträumte Läden das Straßenbild zieren. In der Neubaugasse, die im siebten Bezirk liegt, betrachtet man am besten das bunte Treiben in Geschäften wie dem Ramsch und Rosen, einem ziemlich verrückten Altwarenladen, der von Studenten geführt wird und in dem man nie weiss, was sie gerade verkaufen. Ein Stück die Neubaugasse herunter kreuzt man die Burggasse, die man sich ebenfalls nicht entgehen lassen sollte.
Wieder in Richtung stadteinwärts zeigt sich Wien noch einmal von seiner schönsten Seite, mit prächtigen alten Häusern. Am Ende der Burggasse befindet sich das Mueseumsquartier (MQ). Sobald die ersten Sonnenstrahlen da sind, zieht es die Wienerinnen und Wiener in das MQ. Hier wird zusammen gesessen, Kaffee getrunken und abends die schönen lauen Sommernächte verbracht. Wer Lust hat, schaut sich noch eine der Ausstellungen in einem der Museen an und genießt das kulturelle Angebot. Nach so einem anstrengenden Tag hat man sich natürlich auch ein richtig traditionelles Abendessen verdient. Am besten kann man das im Amerlingbeisl genießen. Hier gibt es sowohl das Wiener Schnitzel, als auch andere
Köstlichkeiten und jeder kommt auf seinen Geschmack. Das relativ versteckte Lokal im Innenhof des Gemeindemuseums des siebten Bezirk ist ein Muss, kaum wo lässt es sich so schön draußen sitzen im Sommer wie hier. Wem es danach immer noch nicht genug ist, der stürzt sich ins Nachtleben, wobei es hier unzählige Angebote gibt, wie auch die bekannte österreichische Band S.T.S. in ihrem Lied „Haben Sie Wien schon Nacht gesehen“ besungen hat.

Für alle, die sich lieber ihre eigene Tour zusammenstellen möchten -hier noch ein paar Tipps rund um Wien.
Touristen Hotspots gibt es wie bereits erwähnt einige in Wien. Einer der bekanntesten davon ist ohne Zweifel das Schloss Schönbrunn, wo einst Sissi und Franz wohnten. Allerdings ist das Schloss von innen eher nicht so sehr zu empfehlen, schöner ist ein ausgedehnter Spaziergang durch den Schlosspark bis hoch zur Gloriette, von der man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat. Ebenso laden Hofburg und Heldenplatz ein die österreichische Geschichte zu erkunden. Besonders abends hat man Heldenplatz einen tollen Blick, wenn alle Gebäude beleuchtet sind. Der Wiener Prater mit dem bekannten Riesenrad ist eines der beliebtesten Postkartenmotive. Was allerdings noch mehr Spaß macht im Prater ist eine Fahrt mit einer der wilden Achterbahnen. Falls das Wetter nicht ganz mitspielt ist auch das Schloss Belvedere zu empfehlen. Besonders Kunstliebhaber werden im Museum auf ihre Kosten kommen.
Mal was anderes ist definitiv ein Spaziergang entlang am Wiener Gürtel, zwischen Thaliastrasse und Alser Strasse zeigt sich Wien mal von einer bisschen raueren Seite, die aber auch was für sich hat. Für alle die mehr Zeit haben und bei denen das Wetter mitspielt sollten unbedingt auf den Kahlenberg. Etwas am Rande von Wien im 19. Bezirk gelegen, genießt man hier von oben einen wunderbaren Blick über die Stadt und der Abstieg durch die Weinberge ist ein super Erlebnis. Sollte es richtig heiß sein, kann man auch gleich einen Abstecher ins Krapfenwaldbad machen und sich ein wenig abkühlen.
Worauf man mit guten Gewissen verzichten kann ist eine Fahrt mit dem Riesenrad. Leider völlig überteuert und den Blick kann man auch von anderen billigen oder kostenfreien Plätzen genießen.
Essen, Trinken & Kaffee: Wer ein typisches Wiener Kaffeehaus erleben will, geht am besten ins „Cafe Sperl“ (Gumpendorfer Straße 11, 1060 Wien). Hier fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt, aber bitte nicht abschrecken lassen, wenn die ein oder andere Bedienung etwas forsch ist.
Im Gegensatz hierzu steht das Phil (Gumpendorfer Straße 10-12, 1060). Ein junger und hipper Laden, in dem man gut Kaffee trinken und einen kleinen Snack essen kann, zusätzlich ist das Phil ein CD- & Buchladen, der zum stundenlangen schmökern einlädt.
Für traditionelles Essen eignen sich unter anderem das Schweizerhaus im Prater (Prater 116, 1020). Die österreichische Antwort auf den Biergarten ist besonders bekannt für seine „Stelze“ oder wie der Bayer sagt Haxe.

Hamide Türker
Hamide Türkerhttp://piyasa.de
Founder & Editor in Chief
BENZER HABERLER

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