Die Studie „Warum Metropolregion Nürnberg? Motive und Rahmenbedingungen des Zuzugs von Fachkräften“ präsentiert ein detailreiches Bild über die Ziele und Erfahrungen von Menschen, die seit dem Jahr 2008 in die Metropolregion gezogen sind. Befragt wurden für die Studie, die auf der Jahrestagung der Allianz pro Fachkräfte in Bamberg vorgestellt wurde, rund 600 Neubürger in der Metropolregion Nürnberg.
Angesichts des demografischen Wandels und des drohenden Fachkräftemangels muss die Region attraktiv für Fachkräfte aus nah und fern sein. Längst gib es einen Wettbewerb um die besten Köpfe. „Eine herausragende Willkommenskultur in der Region ist ein entscheidender Schlüssel in diesem Wettbewerb“, so Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Denn es kommen Menschen, die nicht nur Arbeit, sondern eine neue Heimat suchen. Kann die Metropolregion Nürnberg das bereits heute bieten? Wie attraktiv ist die Region?
Die Studie „Warum Metropolregion Nürnberg?“ gab rund 600 Neubürgern der Metropolregion Nürnberg die Möglichkeit, sich zu diesen Fragen zu äußern. Die Studie wurde vom europäischen forum für migrationsstudien (efms) im Auftrag der IHK Nürnberg für Mittelfranken, der IHK für Oberfranken Bayreuth und der IHK zu Coburg durchgeführt. Diese Datengrundlage soll nun die Grundlage dafür bieten, um gezielt bestehende Angebote für Neuankömmlinge zu überprüfen und neue Ideen zu entwickeln.
Viele der Studienergebnisse bestätigen die Attraktivität der Metropolregion Nürnberg, andere Aussagen von deutschen „Binnenmigranten“ und Ausländern geben jedoch Anlass zum Nachdenken. Die wesentlichen Ergebnisse der Studie:
85 Prozent der Befragten bewerten die Metropolregion positiv und würden sie als Wohn- und Arbeitsort weiterempfehlen. Das Ambiente und das Sicherheitsempfinden werden sehr gut eingeschätzt. Besonders negativ wird dagegen das „Kinderbetreuungsangebot“ bewertet. Mehr als die Hälfte der Befragten fand die Wohnungssuche schwierig. Zudem war für ein Fünftel der Befragten der Umgang mit den Behörden die größte Herausforderung.
Unterstützung beim Einleben in der Metropolregion erhielten 38 Prozent der Befragten, besonders die Arbeitgeber engagierten sich hier. Die Hälfte der Neubürger, die unterstützt wurden, erhielt direkt Hilfe vom Arbeitgeber (50 Prozent) oder von Kollegen (48 Prozent). 41 Prozent bekamen professionelle Unterstützung durch spezielle, vom Arbeitgeber beauftragte Dienstleister, sogenannte Relocation-Anbieter. Das Unterstüt-zungsangebot durch die öffentliche Hand ist dagegen ausbaufähig: Lediglich drei Prozent der Befragten erhielten Hilfe durch die Kommune oder den Landkreis.
Auf der Jahreskonferenz der Allianz pro Fachkräfte in Bamberg diskutierten über 300 Teilnehmer der Konferenz in einem World-Café-Verfahren die sich aus der Studie erge-bende Frage: Wie wollen wir Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg leben, um Heimat für Kreative zu sein?
„Es genügt nicht, die Fachkräfte zu uns zu holen. Wir müssen Sie bestmöglich vor Ort unterstützen und begleiten, damit der neue Arbeitsort auch ein neues Zuhause werden kann. Die Ergebnisse der Studie geben uns ein gutes Bild über das bisher Erreichte und zeigen uns auch die Handlungsfelder auf, die wir weiter ausbauen müssen. Ich freue mich, gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern der Allianz für Fachkräfte neue Wege zu bestreiten und innovative Ideen zu entwickeln, um die Attraktivität der Metropolregion Nürnberg zu verstärken. Nur durch gemeinschaftliches Engagement und gebündeltes Know-how können wir die Willkommenskultur leben und weiter entwickeln“, betonte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit.
Dr. Günther Denzler, Landrat des Landkreises Bamberg und stellvertretender Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg, erklärte anlässlich der Jahreskonferenz: „Eine beispielhafte Willkommenskultur zu schaffen, ist eines der strategischen Ziele der Me-tropolregion Nürnberg. Unsere neue, serviceorientierte Internet-Plattform ,Leben und Arbeiten‘ für Fachkräfte und deren Familien ist ein wichtiger Schritt dahin. Zumal sie uns auch auf dem Weg zu einem anderen strategischen Ziel voranbringt: eine der familien-freundlichsten Metropolregionen Europas zu sein. Früchte trägt schon jetzt die Arbeit unserer Zukunftscoaches, die vor Ort maßgeschneiderte Lösungen für den demografischen Wandel finden.“
Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft erarbeiteten gemeinsam Ideen für Projekte, durch die die Metropolregion Nürnberg zu einem Ort werden soll, an dem sich jeder zu Hause fühlt und an dem jeder gerne lebt und arbeitet. Die auf der Jahreskonferenz entwickelten Projektideen stehen ab dem 23. Oktober online unter http://voting.allianz-pro-fachkraefte.de zur Auswahl. Jeder ist aufgerufen, mit abzustimmen, welche Projekte für die Willkommenskultur in der Metropolregion Nürnberg am wichtigsten sind.
http://voting.allianz-pro-fachkraefte.de