Perşembe, Aralık 4, 2025
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Rinderspacher: „Demokraten müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein: Keine Stimme für Rechtsextreme“

Angesichts des globalen und europaweiten Trends zum Rechtsrutsch in der Politik ruft der Oppositionsführer und Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher, die Menschen im Freistaat zum Wählen auf:

„Bei dieser Landtagswahl geht es ganz grundsätzliche Dinge. Wir müssen den Rechtsextremen zeigen, dass sie nur eine kleine Minderheit in Bayern und Deutschland sind. Alle Demokraten müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und am Sonntag zur Wahl gehen.

Es handelt sich hier um eine zentrale Richtungswahl für den Freistaat. Deshalb gilt: Keine Stimme für die Rechtsextremen. Gehen Sie wählen und entscheiden Sie sich für einen demokratischen Freistaat.“

Bezahlung für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen auf dem Prüfstand

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat das Referat für Bildung und Sport sowie das Personal- und Organisationsreferat nun um eine umfassende Prüfung gebeten, welche Möglichkeiten es gibt, die bislang geltenden Tarifmerkmale im Hinblick auf „besonders schwierige fachlichen Tätigkeiten“ anzupassen – nicht nur, aber auch im Hinblick auf das Thema Migrationsquote.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Damit es während der umfangreichen Überprüfung in den Einrichtungen nicht bereits zu Versetzungen oder Herabgruppierungen von Erzieherinnen und Erziehern kommt, möchte ich die aktuell geltende Übergangsfrist um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2019 verlängern. Das bedeutet, dass keine Erzieherin bzw. kein Erzieher weniger verdient oder die Einrichtung wechseln muss.“

Für Träger, die in der Münchner Förderformel sind oder EKI-Förderung erhalten, gilt darüber hinaus: Wenn sie in 2017 bereits eine zusätzliche Förderung gemäß diesem Tarifmerkmal erhalten haben, wird ihnen in der verlängerten Übergangsfrist eine Förderung gewährt, damit auch sie ihr Personal vorerst weiterhin nach S8b bezahlen können.

Erzieherinnen und Erzieher, die „besonders schwierige fachlichen Tätigkeiten“ ausüben, erhalten gemäß dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) mehr Gehalt. Eines der Kriterien für die Landeshauptstadt München ist dabei die Frage, ob in einer Betreuungseinrichtung mehr als 50 Prozent der Kinder Migrationshintergrund haben.

Das Referat für Bildung und Sport hatte Anfang 2018 Kindertageseinrichtungen daraufhin überprüft, ob die tarifrechtlichen Voraussetzungen für die Einwertung von Erzieherinnen und Erziehern in Entgeltgruppe S8b TVöD noch gegeben sind. Bei dieser alle drei Jahre stattfindenden Überprüfung stellte sich im Hinblick auf 17 städtische Kindertageseinrichtungen und weitere Einrichtungen freier Träger heraus, dass die Migrationsquote auf unter 50 Prozent abgesunken war. Für diese Einrichtungen galt bislang nur das Jahr 2018 als Übergangsjahr, um zu beobachten, ob sich die Gruppenzusammensetzung im Hinblick auf den Migrationsanteil verändert.

Gemäß der bisherigen Regelung, die nun überprüft wird, bedeutete dies: Falls der Anteil weiterhin unter 50 Prozent lag, mussten die Erzieherinnen und Erzieher, die bislang nach Entgeltgruppe S8b bezahlt wurden, sich entweder herabgruppieren lassen nach S8a (was die für Erzieherinnen und Erzieher übliche Entgeltgruppe ist), oder aber sie mussten in eine Einrichtung wechseln, die das Tarifmerkmal erfüllt.

Eyalet Uyum Sorumlusu Wittmann: “Birikim ve tecrübelerinizle bana yardımcı olunuz”

Bavyera Eyaleti Hükümeti Uyum Sorumlusu Milletvekili Mechtilde Wittmann, Münih Türk Medyası ve TÜDEK ( Türk Dernekleri Koordinasyon Kurulu) işbirliğiyle Goethe Otelde düzenlenen tanışma toplantısında ilk kez Türk basını ve STK temsilcileriyle bir araya geldi.

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Wittmann’ı Münih’in duayen gazetecisi Orhan Tinengin karşıladı

Goethe Hotel’de düzenlenen toplantıda Mechtilde Wittmann’ı, Münih’in basın duayeni Orhan Tinengin, ‘toplumun güçü ve sesi’ olarak nitelendirdiği basın temsilcileri ve geçirdiği ameliyat sonrası Türkiye’de bulunan TÜDEK Başkanı Mahir Zeytinoğlu adına selamladı. Wittman ise yaptığı konuşmada, üstlendiği görevi partisi CSU politikacısı olarak yürütmediğini belirtti. “Topluma uyum sağladığını gördüğüm sizler birikim ve tecrübenizle bana yardımcı olunuz.”  Sözleriyle Wittmann, basın ve dernek temsilcilerinden yardım talebinde bulundu. Wittmann, Almanya’nın en güvenli eyaleti olan Bavyera’da yaşayanların Berlin ve Köln örneğinde olduğu gibi paralel toplumlar şeklinde değil, bu toplumu birlikte oluşturma hedefiyle uyum sorumlusu olarak görevlendirildiği belirterek, hükümetin teşvik programlarına dikkat çekti. Wittmann, Türkiye Almanya ekonomik ve kültürel ilişkilerinin olumlu yürüdüğünü söyleyen Wittmann, Türk kökenlilerin çevrelerinde mevcut sosyal ve politik katılımlarıyla ileride aktif görevler üstlenebileceklerini ifade etti.

Öneriler konsunda söz alan STK üyeleri, başta çifte vatandaşlık, belediye seçimlerine katılım için Alman vatandaşı olma şartı, CSU partisinde çok az Türk aday olması, yaklaşan eyalet parlamento seçimlerinde aşırı sağ ve İslam karşıtı AfD partisinin de yer alacağından duyulan endişe ile Yeşiller parti grubunun ‘sözde Ermeni soykırımı’ adına kentte bir plaket, anıt dikilmesi muhtemel önerisine karşı, kurulacak parlamentoda en güçlü frakson olması tahmin edilen CSU grubunun tutumuyla ilgili görüş ve endişelerini dile getirdiler.
Tanışma toplantısına basın mensuplarının yanı sıra, Yemen Çaylar, Aykan İnan, Önder Yıuldız (DİTİB), Tayyip Sayan (IGMG), Ali Dicehan Ünal ve Dr. Tülin Güvenç (AEV),  Zülal Atüre (TDG), Nebi Alp (MÜSİAD), Süleyman Aydın ( Karadeniz/Trabzon Derneği), Serdal Altuntaş (Südliche Bahnhof), Merve Tuğce Zinal ( Türk/Alman Öğrenci Birliği),  Serdar Duran (Alman/Türk Dialogu CSU), Prof. Dr. Fuat Oduncu (Erich Frank Cemiyeti) katıldı.

Haber: Orhan TINENGIN

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3 Fragen an Ates Gürpinar

Es ist wieder soweit- Bayern geht wählen. Die 18. Landtagswahl findet am 14. Oktober 2018 statt. Gleichzeitig mit der Wahl zum Bayerischen Landtag findet auch die 6. Bezirkswahl statt. Ates Gürpinar hat uns drei Fragen als einer der Spitzenkandidaten seiner Partei DIE LINKE, beantwortet.

Wo liegen ihre Kernkompetenzen?
Durch meine Funktion als Landessprecher muss ich überall einigermaßen fit sein. Ursprünglich bin ich im Bereich Frieden und Bildung politisiert worden, habe mich durch unsere Schwerpunkte in Bayern in der letzten Zeit in der Gesundheits- und Wohnungspolitik eingefunden.

Welches Thema hebt Sie speziell von den anderen Parteien ab?
Wir streiten dafür, dass die Mehrheit der Menschen von der Politik profitiert, und nicht die wenigen Superreichen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht auch in Bayern weiter auseinander. Wir sorgen als einzige Partei dafür, dass sich dies ändert.

Geht München nach links?
Ja. Wir erleben insbesondere in München eine Bewegung der Solidarität. Die Menschen finden sich nicht mit Armut und Ausgrenzung ab. Sie gehen gemeinsam auf die Straße, ob alt oder jung, ob Zugezogene oder Urbayer, ob akademisch oder am Fließband. Die Menschen streiten gemeinsam für günstigeren Wohnraum und bessere Pflege, für die Unterstützung der Geflüchteten und eine gute Bildung für alle.

ates_gurpinar_webAtes Gürpinar ist 34 Jahre alt, lebt in München und ist Landessprecher der bayerischen LINKEN und Kreissprecher für DIE LINKE in München. Seine Großmutter mütterlicherseits war Flüchtling aus Pommern, sein Vater ist aus der Türkei eingewandert. Ates Gürpinar ist in Darmstadt aufgewachsen – in einem Stadtteil, in dem es viele nicht wie er zum Abitur geschafft haben.
Er sagt: nicht weil sie dümmer waren, sondern weil sie arm waren. Zum Studium zog er nach Erlangen und studierte Theaterwissenschaften. Im Bildungsstreik 2009 engagierte er sich gegen Studiengebühren, für demokratische Beteiligung und leichteren Zugang zum Studium – auch für Kinder aus Arbeiterfamilien. Er baute den Hochschulverband Linke. SDS auf. 2014 wurde er Landesgeschäftsführer in der bayerischen LINKEN. Ates ist ein Organisator, ein Verbinder, ein Mensch, der Menschen motivieren kann, der sich immer in den Dienst der Sache stellt. Er ist sich für keine Arbeit zu schade. Manche Menschen denken, politische Bewegungen entstehen spontan. Andere wissen, dass Ates Gürpinar wohl was organisiert hat.

Ates Gürpinar ist der Grund dafür, dass DIE LINKE in Bayern in 5 Jahren um 6 Jahre jünger geworden und um fast 50% gewachsen ist. Noch nie wurde ein Landessprecher der LINKEN mit einem besseren Ergebnis zum Landesvorsitzenden gewählt als Ates Gürpinar im Jahr 2016.

Text: Asli Saygi

3 Fragen an Gülseren Demirel

Wo liegen ihre Kernkompetenzen?
Als Sozialarbeiterin kenne ich mich aus mit Ausgrenzung und Armut. Und als Stadträtin weiß ich, wie ich Dinge auf der politischen Ebene verbessern kann. Mein besonderes Anliegen ist es, für gute Integrationsmöglichkeiten zu sorgen. Ich stelle mich klar gegen Fremdenfeinlichkeit und Rassismus. Als Stadträtin habe ich zum Beispiel bereits die Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer oder rassistischer Gewalt ins Leben gerufen (www.before-muenchen.de). Auf diesem Weg werde ich weitermachen.

Ich bin selbst als „Gastarbeiterkind“ aufgewachsen und weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wie wichtig Bildung und individuelle Förderung für eine gute Integration ist. In Bayern hat die Herkunft und der Bildungsabschluss der Eltern nach wie vor großen Einfluss darauf, welche Schule die Kinder besuchen: das will ich ändern, denn die ungleiche Behandlung der Kinder mit Migrationsgeschichte muss aufhören. Ich setze mich für mehr Sprachkurse ein, für längeres gemeinsames Lernen und für gleiche Chance für alle Kinder. Ich kämpfe für gute Bildung für alle Menschen.

Alle meine Positionen sind zu finden unter www.guelseren.de, auch in türkischer Sprache.

Welches Thema hebt Sie speziell von den anderen Parteien ab?
Wir Grünen stehen für echten Umwelt- und Klimaschutz, der nicht nur auf dem Papier steht. Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der verschiedene Lebensentwürfe und Familienbilder ihren Platz haben. Und wir arbeiten weiter daran, dass Frauen und Männer wirklich gleichgestellt sind.

Mit was erklären Sie sich den Aufwärtstrend in den letzten Umfragen?
Viele Menschen haben genug von einer Politik der Härte und Unmenschlichkeit. Wir Grünen setzen uns klar ein für unsere Demokratie und beziehen Position gegen Hetze, Rassismus und rassistische Gewalt. Wir stellen uns auf die Seite derjenigen, die unsere Hilfe brauchen, egal ob es sich um Geflüchtete handelt, Menschen, die Hartz IV beziehen, oder Alleinerziehende. Wir erleben im Wahlkampf, dass die Wähler*innen Mut, Zuversicht und neue Ideen wollen. Wir arbeiten an Lösungen zum bezahlbaren Wohnraum zum Klima- und Umweltschutz und zur sozialen Gerechtigkeit.

Gysi spricht vor über 4.000 Menschen auf dem Marienplatz

Am Tag der Deutschen Einheit gingen zunächst auf der „Jetzt gilt´s!“-Demo über 40.000 Menschen gegen den Rechtsruck und gegen das Polizeiaufgabengesetz auf die Straße. Am gleichen Tag organisierte DIE LINKE. München seine zentrale Wahlkampfveranstaltung auf dem Marienplatz. Über 4.000 Menschen kamen, um den beiden Spitzenkandidaten der LINKEN, Ates Gürpinar und Eva Bulling-Schröter, und den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion und Präsident der Europäischen Linken, Gregor Gysi, zu hören. Die Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke moderierte die Veranstaltung.

Eröffnet wurde die Kundgebung vom Kreissprecher und Spitzenkandidat Ates Gürpinar, der die Wichtigkeit der Protestbewegungen der letzten Monate und die Notwendigkeit für eine soziale Opposition im Landtag betonte: „Das widerständige Bayern ging unter dem Motto „Jetzt gilt´s!“ heute mit 40.000 Menschen auf die Straße: Es wird unsere Aufgabe sein, dieses Widerständige in den Landtag zu bringen! Es wäre die Höchststrafe für die CSU, wenn DIE LINKE in den Landtag einzieht. Ich finde, sie haben für ihre Politik die Höchststrafe verdient.“

Die zweite Spitzenkandidatin und ehemalige Ausschussvorsitzende für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Bundestag, Eva Bulling-Schröter, stellte die Themen Arbeit, Umwelt und Tierschutz in den Fokus ihrer Rede. Dazu ging sie mit der CSU hart ins Gericht: „Da die CSU die Bayerische Verfassung jeden Tag mit Füßen tritt, muss man sie als Verfassungsfeinde bezeichnen!“ Den größten Beifall erhielt Bulling-Schröter für ihre Positionierung in der Umweltpolitik: „Wir wollen keinen grünlackierten Kapitalismus! Wir wollen gegen die Konzerne vorgehen!“

Der Hauptredner Gregor Gysi sprach schon zuvor als Überraschungsredner auf der Großdemonstration auf dem Odeonsplatz und wurde dort mit „Zugabe“-Rufen verabschiedet. Die Zugabe gab es anschließend für die 4.000 Menschen auf dem Marienplatz, die Gysi mit tosendem Applaus auf dem Marienplatz begrüßten. In seiner fast einstündigen Rede spannte Gysi den großen Bogen von der Außenpolitik, der wachsenden Ungleichheit weltweit und in Deutschland, bis hin zu den sozialen Fragen unserer Zeit: den Mietenwahnsinn und den Pflegenotstand. Seine Antwort: „Beide Stimmen bei der Landtags- und Bezirkstagswahl, also 4 Kreuze für DIE LINKE, damit es auch in Bayern endlich „Mehr für die Mehrheit“ gibt. Statt Spezlwirtschaft, Elitenpolitik und Abbau vom Grundrechten mit der CSU gibt es mit der LINKEN eine soziale Opposition!“ Mit euphorischen Schlussworten schloss er seine Rede und die Kundgebung ab: „Wenn wir in den Landtag in Bayern einziehen, dann verändern wir die Welt!“

 

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v.l: Die Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke, Spitzenkandidaten der LINKEN, Ates Gürpinar und Eva Bulling-Schröter

Fotos: Moritz Walter

Chefket – Alles Liebe (Nach dem Ende des Kampfes)

Als „Traumsequenz“ beschreibt Chefket die drei Jahre, die seit seinem TopTen-Album „Nachtmensch“ vergangen sind. Endlich gab es die Bestätigung und den Erfolg, neue Möglichkeiten und damit einhergehend eine Gelassenheit, die er als Musiker nicht mehr erlebt hatte, seit er seine süddeutsche Heimatstadt verlassen hatte. Eine Freiheit, die neue Sinnfragen mit sich brachte: Wofür nutzt er die neu gewonnene Reichweite? Worum geht es im Kern, wenn der Druck abfällt?

Wenn man hört, wie Chefket in „Wo du stehst“ zu seinem Gegenüber sagt: „Egal woher du kommst, egal wohin du gehst (…) Da wo du stehst, ist es heller“, fühlt es sich kurz so an, als würde man einen immer lauter und selbstsicherer werdenden inneren Dialog belauschen; als würde sich eine gewonnene Erkenntnis erst richtig manifestieren, wenn man sie laut ausspricht und wiederholt. Und diese Erkenntnis ist universell, nicht nur auf das Ich oder das Du bezogen. Das passiert häufig auf „Alles Liebe“. Chefkets wichtigster Bezugspunkt ist immer eine andere Person, das Denken, Handeln und Reflektieren im Mikrokosmos der Zweierbeziehung. Oft ist das die Beziehung zu einer Frau, aber nicht immer – in jedem Dialog auf Augenhöhe findet Chefket seine neue Rolle viel intuitiver als zuvor. Das liegt sicher auch daran, dass er in den vergangenen Jahren erst damit fertigwerden musste, sich und sein Dasein in der Wechselwirkung mit etwas Größerem zu definieren. Seine Identität als Deutscher mit türkischen Wurzeln, als Einzelgänger im anonymen Berlin, als Rapper und Sänger in einer angespannten Szene – letztendlich als Şevket Dirican innerhalb einer komplexen Gesellschaft. Das war die Gedankenwelt, mit der er sich lange auseinandersetzte. Erst für „Alles Liebe“ tritt die Gesellschaft wieder in den Hintergrund und der Mensch selbstbewusst nach vorne.

Chefket verstand, dass er in all den Jahren in einem oft zynischen Geschäft, in einem immer materialistischer werdenden Genre das Zwischenmenschliche kaum noch zugelassen hatte – das Persönliche, die Liebe. Dabei ist das überhaupt kein neues Thema, im Gegenteil. Als Teenager im baden-württembergischen Heidenheim gründete er seine erste Band, und die Texte, erzählt er, drehten sich damals fast nur um Liebe; weil das alles war, was ihn ernsthaft beschäftigte. Diese Leichtigkeit war lange schwer zu greifen, nachdem er mit 23 den Entschluss fasste, alleine nach Berlin zu ziehen und dort sein Glück als Musiker zu versuchen. Er zog von Cypher zu Cypher, jobbte sich von Tresen zu Tresen, war unentwegt auf der Suche nach etwas und fühlte sich in diesen Jahren oft verkopft und verloren zugleich. Erst als sein Album „Nachtmensch“ 2015 den Major-Plattenvertrag brachte, Top Ten ging und Chefket zum ersten Mal seit seinem Abschied von zu Hause das Gefühl erlebte, auf sicherem Boden zu stehen, begann das Pendel wie im Zeitlupentempo zurückzuschwingen. Die Jahre davor waren prägend und unverzichtbar für Chefket, den Künstler. Aber Şevket, der Mensch, fühlte sich endlich, als fiele eine tonnenschwere Last von seinen Schultern. Und da Şevket und Chefket schon immer sehr nah beieinander waren, ist endlich wieder Raum für Menschliches, jetzt, wo die Betäubung abgeklungen ist. Weil nach dem Kampf nicht viel bleibt: nur das Wir, du und ich.

Natürlich macht man sich angreifbar, wenn man in seiner Musik solche persönlichen und intimen Momente sucht. Aber es hätte überhaupt keinen Gegenentwurf zu „Alles Liebe“ gegeben, kein zu pflegendes Image, sondern nur Ehrlichkeit und eben diese großen Erkenntnisse, die Chefket im Kleinen findet. Ganz am Anfang des Albums, nach der Lead-Single „Gel Keyfim Gel“ mit Marsimoto, nehmen gleich zwei Songs – „Aufstehen“ und „High“ – den Hörer mit in den Loop des alltäglichen Aufwachens und die damit verbundene Frage: wozu eigentlich? Das sind für Chefket die Momente, um die es geht und in denen sich herausstellen muss, wofür man das alles tut und mit wem. Wofür brennst du? Er hat die Frage für sich selbst längst beantwortet und findet auch hier, wenn Ruhe und Klarheit herrscht, in seinem Gegenüber so viel von sich selbst wieder, dass zwei Identitäten – wie in „Work It“ – immer wieder kurz zu einer verschmelzen. Der Rückzug ins Private ist trotzdem nicht unpolitisch: „Fremd“ ist eine Migrationsgeschichte, die sich mit Anpassung und einem subjektiven Heimatbegriff in all seiner Ambivalenz beschäftigt. Aber wie auch in „Müde und rastlos“ mit Sido und Crackaveli: Chefket spürt immer die Hoffnung und streckt seine Hand aus, wo andere Konfrontation suchen. Schließlich weiß er, dass er am Ende alleine im „Scheinwerferlicht“ steht und genau diese Geschichten erzählen möchte.

Schon wenige Monate nach „Nachtmensch“ kristallisierte sich in einer abgeschiedenen Blockhütte in Dänemark in ersten Sessions mit dem Hamburger Produzenten Farhot heraus, wohin die Reise gehen könnte. Viele Songs erlebten über zweieinhalb Jahre hinweg mehrere Inkarnationen, Themen tauchten immer wieder auf und verdichteten sich. Chefket selbst erarbeitete viele Songskizzen zunächst alleine, nur mit Stimme und Gitarre, die er neben Farhot auch mit langjährigen Weggefährten wie BenDMA, seinem Musical Director Johnny Arzberger und The Krauts weiterentwickelte. Der 16-jährige Hamburger AgaJon brachte schließlich „Sowieso“, eine der ältesten Songideen, noch kurz vor Abgabe in die heutige Form – und landete damit direkt die zweite Single zum Album. Bei alldem klingt „Alles Liebe (Nach dem Ende des Kampfes)“ gerade in seinen ruhigen Momenten kompromisslos modern und zugleich organisch, Soul spielt neben der Konstante Rap eine größere Rolle als je zuvor.

Chefket ist zurück – mit allem, was ihn bewegt, was ihn ausmacht, und mit einem einnehmenden, entwaffnend offenen und grundpositiven Album.

Alles Liebe Tour 2018

24.09.18 – Dresden – Tante Ju

25.09.18 – Leipzig – Conne Island

27.09.18 – Stuttgart – LKA Longhorn

28.09.18 – Zürich – Exil

29.09.18 – Regensburg – Alte Mälzerei

30.09.18 – Wien – Grelle Forelle

01.10.18 – München – Muffathalle

03.10.18 – Köln – Live Music Hall

04.10.18 – Frankfurt – Zoom

05.10.18 – Berlin Astra

06.10.18 – Münster – Skaters Palace

07.10.18 – Hamburg – Mojo

03.11.18 – Lübeck – Kulturwerft Gollan – “Factory Beatz” zusammen mit Fünf Sterne Deluxe

04.11.18 – Erfurt – Kalif Storch

 

 

Zuschlag für Deutschland – EM-Spiele 2024 auch in München

Die fußballbegeisterten Münchnerinnen und Münchner können sich schon jetzt freuen: Deutschland hat den Zuschlag für die Fußball-Europameisterschaft 2024 bekommen. Damit werden auch in München einige Spiele ausgetragen. Welche dies sein werden, steht bislang noch nicht fest. München erfüllt ebenso wie Berlin die Voraussetzungen für das Eröffnungsspiel oder das Finale.

Damit ist München die bislang einzige Stadt in der Geschichte der Fußball-Europameisterschaft, in der innerhalb von vier Jahren gleich zweimal EM-Spiele stattfinden. Die UEFA Euro 2020 wird nicht in einem einzigen Land, sondern in zwölf Städten in verschiedenen Ländern Europas gespielt. In München, der deutschen Ausrichterstadt, finden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale statt.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Das ist eine wirklich tolle Nachricht für die vielen sportbegeisterten Münchnerinnen und Münchner. Wir freuen uns schon jetzt darauf, unsere Gäste aus Europa willkommen zu heißen und zu zeigen, dass wir hier in München Fußballfeste nicht nur richtig feiern, sondern auch sehr gut organisieren können.“

Sportbürgermeisterin Christine Strobl: „Ich freue mich über die Entscheidung der UEFA, die Fußball-Europameisterschaft nach Deutschland und damit auch nach München zu vergeben. München ist eine weltoffene und tolerante Stadt, in der die Fußballfans aus allen Ländern Europas herzlich willkommen geheißen werden.“

Sportreferentin Beatrix Zurek: „Kinder und Jugendliche brauchen Vorbilder, auch im Sport. Umso besser, dass die Fußball-Europameisterschaft 2024 in München stattfinden wird. Fußballsport auf höchstem Niveau kann den Nachwuchs dazu motivieren, den großen Vorbildern nachzueifern und selbst im Verein Fußball zu spielen.“

Die drei Münchner Botschafter zur UEFA Euro 2024 zeigen sich ebenfalls begeistert:

Paralympics-Siegerin Anna Schaffelhuber: „Ich freue mich riesig, dass Deutschland den Zuschlag für die EM 2024 erhalten hat, und hoffe sehr, dass dies auch andere Verbände wieder ermutigt, sich um Großveranstaltungen mit einem finanzierbaren und nachhaltigen Ansatz zu bewerben.“

Helmut Geier, besser bekannt als DJ Hell: „Football is coming home – and the winner is Germany! Der größte Fußballverband der Welt wird ein rauschendes Turnier veranstalten!“

Olympiateilnehmer und Skirennläufer Linus Straßer: „Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich, dass die Euro 2024 nach Deutschland kommt. Ich bin mir sicher, dass wir dieses Turnier für alle zu einem Fußballfest machen!“

5. Interkulturelle Wochen der Stadt Dachau

34 Tage – 31 Veranstaltungen

Ob durch Musik, Tanz, Film oder Kulinarisches: Kultur bringt Menschen zusammen.

Auch in diesem Jahr finden während der Interkulturellen Wochen vom 28. September bis zum 31. Oktober wieder zahlreiche Vereanstalungen statt. Vom Internationalen Eröffnungskonzert über eine interaktive Ausstellung von Geflüchteten bis hin zu gemeinsamen Filmabenden ist für Menschen aller Altersstufen und Interessen etwas dabei. “Mit dieser Veranstaltungsreihe werben wir für Tolerany und Akzeptanz. Wir setzen ein Zeichen gegen Rassismus, Vorurteile und Fremdenhass und fördern den interkulturellen Dialog in der Stadt”, betont der Oberbürgermeister der Stadt Dachau, Florian Hartmann.

Den Auftakt bildet das Internationale Eröffnungskonzert am Freitag, den 28. September um 20 Uhr in der Kulturschranne. Poetry Slam und internationale Musikerinnen und Musiker teilen sich die Bühne und sorgen für ein buntes Programm. Der Eintritt ist frei. Ein weiteres highligt ist die interaktive Ausstellung “Land der Kulturen” der Münchner wirWerkgGmbh, die vom 7. Bis 12. Oktober in der Kleinen Altstadtgalerie gastiert und ebenfalls kostenlos besucht werden kann. Darüber hinaus laden die muslimische Gemeinde und das Jugendzentrum Ost zum Tag der offenen Tür ein, im Bürgertreff können Kinder Märchen und Erwachsene den Erzählungen Osama Kezzos über Szrien lauschen oder gemeinsam speisen. In Zusammenarbeit mit einer Vielzahlt an Vereinen, Initiativen, Bildungsträgern und Jugendzentren entwickelte die Abteilung Integration und Jugend der Stadt Dachau ein buntes Programm, das viel Abwechslung verspricht.

Alle Veranstaltungen sind –bis auf eine Ausnahme- kostenlos und zum Mitmachen gedacht. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie in verschiedenen Sprachen unter www.dachau.de/interkulturellewochen.

Programm IKW Dachau 2018

21.520 Unterschriften gegen den Pflegenotstand gesammelt

21.520 Unterschriften gegen den Pflegenotstand gesammelt – Bayernweite Aktionstage „48h für die Pflege“ am 21./22.09.2018 mit über 100 Sammelaktionen, Veranstaltungen und Infotischen

Die Initiatorinnen und Initiatoren des Volksbegehrens „Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern“ ziehen eine positive Zwischenbilanz der ersten Wochen. Nächster Schritt sind die Aktionstage „48 Stunden für die Pflege“ am kommenden Wochenende (21./22.09.).

„Mit dem Volksbegehren haben wir einen gesellschaftlichen Nerv getroffen und viel positive Resonanz erhalten“, stellt Harald Weinberg, Beauftragter des Volksbegehrens fest: „Nach sieben Wochen liegen uns 21.520 Unterschriften vor. Täglich erreichen uns viele Pakete mit gesammelten Unterschriften. Einige hundert Aktive unterstützen uns und sammeln in Krankenhäusern, Fußgängerzonen, in ihren Familien, Freundeskreisen und Stadtteilen.“

Adelheid Rupp, Rechtsanwältin und stellv. Beauftragte des Volksbegehrens betont: „Unser Gesetzentwurf soll die Qualität der Patientinnen- und Patientenversorgung im Krankenhaus verbessern! Jede und jeder kann auf eine Krankenhausbehandlung angewiesen sein. Art. 74 Bayerische Verfassung gibt den Bürgerinnen und Bürgern Bayerns im Wege der direkten Demokratie die Möglichkeit, selbst Politik zu gestalten. Diese Möglichkeit nutzen sie mit großem Engagement.“

Ica Fritz, Gesundheits- und Krankenpflegerin und stellv. Beauftragte des Volksbegehrens erklärt zu den Aktionstagen: „An den beiden Aktionstagen werden wir an vielen Orten Bayerns gemeinsam und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf das Volksbegehren lenken. Am Freitag, 21.09., stehen betriebliche Aktivitäten im Zentrum. In vielen bayerischen Krankenhäusern werden sich Kolleginnen und Kollegen mit Sammelaktionen und Infotischen beteiligen. Auch in anderen Betrieben wird der Aktionstag aufgegriffen. In München beteiligen sich z.B. die Verkehrs- und die Abfallwirtschaftsbetriebe.

Am Samstag (22.09.) wird es über 100 Sammelaktionen in vielen Innenstädten, bei Straßenfesten, vor Supermärkten etc. geben.

Eine zentrale Aktion des Bündnisses findet vor dem Gesundheitsministerium in Nürnberg statt.

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Hintergrund zum Volksbegehren „Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern“

Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di fehlen in Bayerns Krankenhäusern derzeit 12.000 Pflegestellen. Dies hat tagtäglich negative Auswirkungen auf die Versorgung der Patient*innen und auf die Gesundheit des Pflegepersonals. Bisher gibt es keine gesetzlichen Personalvorgaben, um die Qualität der Patientinnen- und Patientenversorgung im Krankenhaus konkret zu verbessern. Die von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgelegte Verordnung über Personaluntergrenzen in einigen wenigen Krankenhausbereichen ist nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Seit 2016 dürfen Qualitätsanforderungen zur Krankenhausplanung auch auf Landesebene festgelegt werden (§ 6 Abs. 1a KHG). Das durch das Volksbegehren herbeizuführende Gesetz wird die personellen Voraussetzungen für eine gute Pflege in Bayerns Krankenhäusern schaffen. Dazu werden bedarfsgerechte Personalschlüssel für alle Stationen und Funktionsbereiche gesetzlich festgelegt, auch für Hygiene und Reinigung. Zudem wird Transparenz geschaffen, ob die Regelungen umgesetzt werden. Für den Fall, dass diese Qualitätsziele nicht eingehalten werden können, werden Konsequenzen festgelegt. Das Bündnis besteht aus zahlreichen Organisationen und Parteien, u.a. ver.di Bayern, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK Südost), Marburger Bund Bayern, Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte, Gesundheitsladen München, DIE LINKE. Bayern, Bayern SPD, Bündnis 90/Die Grünen Bayern, Mut, Katholische Arbeitnehmerbewegung.

Mehr Info unter: https://stoppt-pflegenotstand.de/